Umschichten von Geldanlagen

Eine Umschichtung der Geldanlage empfiehlt sich in bestimmten Lebenssituationen sowie bei einer vermutlich dauerhaften schlechten Wertentwicklung vorhandener Aktien oder Fonds. Die Vermögensumschichtung in verschiedenen Lebenslagen erweist sich auf Grund unterschiedlicher Bedürfnisse als sinnvoll. In jungen Jahren steht der Vermögensaufbau im Vordergrund, wozu neben festverzinslichen Wertpapieren sowie gut verzinsten Festgeldanlagen auch Aktien und Fondsanteile beitragen.

Des Weiteren sollte möglichst früh ein Bausparvertrag abgeschlossen werden. Für die junge Familie steht dann der Erwerb von Wohneigentum sowie eine ausreichende Absicherung gegen unvorhersehbare Ausgaben im Mittelpunkt der Anlagestrategie, so dass Aktien teilweise verkauft werden und das dabei erzielte Geld mit für die Immobilienfinanzierung verwendet wird. Eine zusätzliche Geldanlage auf einem Tagesgeldkonto ermöglicht den jederzeitigen Zugriff auf einen dennoch ansprechend verzinst werdenden Geldbetrag. Sowohl für die Absicherung der Familie als auch zum Sparen wird eine Lebensversicherung abgeschlossen; für die Kinder ist der Abschluss einer Ausbildungsversicherung zu empfehlen. In dieser Phase empfiehlt sich die Anlage in Aktien oder Fonds nur bedingt, eventuell kann hierfür die Riester-oder Rürup-Förderung verwendet werden. In späteren Jahren kann, wenn die Kinder das Elternhaus verlassen haben, ein Teil des Vermögens in Aktien investiert werden, da diese auf längere Sicht die Anlageform mit den besten Gewinnaussichten darstellen. Auf übermäßig schnelle Käufe und Verkäufe sollten Privatanleger aber verzichten, wenn sie sich nicht regelmäßig mit der Wertentwicklung ihrer Papiere beschäftigen wollen.

Jede Umschichtung im Portfolio führt zu Kosten, zudem müssen angefallene Kursgewinne versteuert werden. In dieser Lebensphase unterliegen einige Anleger auch dem Reiz, sich an sehr spekulativen Anlageformen zu beteiligen. Da stille Unternehmensbeteiligungen ebenso wie der Beitritt zu geschlossenen Immobilienfonds oder Schiffsbeteiligungen jedoch auch zu hohen Verlusten führen können, ist von ihnen abzuraten. Wer die tatsächlich möglichen hohen Gewinne als Anreiz empfindet, einen Teil seines Vermögens trotz des Verlustrisikos in diese Anlageformen umzuschichten, sollte darin nicht mehr Geld investieren, als er ohne Probleme verlieren kann. Der Kauf von Gold oder anderen Wertgegenständen ist ebenso kritisch, da auch diese im Wert starken Schwankungen unterworfen sind. Besonders riskant sind Warentermingeschäfte, da diese ein extrem hohes Verlustrisiko aufweisen. Spätestens beim Eintritt in den Ruhestand sollte eine Umschichtung des Anlagevermögens sicherstellen, dass der Anleger eine regelmäßige monatliche Rente erhält, welche bis an sein Lebensende ausgezahlt wird. Zu diesem Zweck werden die meisten Anlagen verkauft und für das Geld wird eine entsprechende Rentenversicherung erworben. Ein kleinerer Geldbetrag sollte aber auch während des Rentenbezuges auf einem Tagesgeldkonto verbleiben, damit immer ein Notgroschen bei Bedarf sofort zur Verfügung steht.