Abzahlungsfrist als variable Kreditkomponente
Möchte man in Deutschland einen Kredit bei einer Bank aufnehmen, dann bekommt man dieses Darlehen im Regelfall nur dann, wenn man einerseits ein festes Einkommen nachweisen kann und andererseits keine negativen Einträge in der Schufa hat. Auch wenn die Banken diese zwei Kriterien zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit nutzen, so geht es im Prinzip vor allem darum, dass man auch imstande ist, den aufgenommenen Kredit abzahlen zu können. Das ist meistens dann so, wenn das monatlich frei verfügbare Einkommen höher ist als die Rate, die bezüglich des möglichen Kredites berechnet worden ist.
Ist diese Kreditrate jedoch von der Berechnung her höher als das Einkommen, über welches man monatlich frei verfügen kann, dann hat man unter Umständen noch die Möglichkeit, die Kreditrate über eine Veränderung der Abzahlungsfrist, meistens als Kreditlaufzeit bezeichnet, zu verändern. Welche Abzahlungsfrist zwischen dem Kreditgeber und dem Kreditnehmer letztendlich vereinbart wird, ist von diversen Faktoren abhängig. Zunächst gibt es bei jeder Kreditart durchschnittliche Abzahlungsfristen, wie zum Beispiel beim Ratenkredit zwischen zwölf und 72 Monaten oder beim Immobilienkredit, bei dem die Laufzeit meistens im Bereich zwischen 20 und 40 Jahren liegt. Die deutlich längeren Abzahlungsfristen bei Hypothekendarlehen kommen natürlich vor allem durch die deutlich höheren Darlehenssummen zustande. Der Kreditbetrag ist demnach auch der zweite Faktor, der einen Einfluss auf die Abzahlungsfrist und deren Zeitraum hat. Denn bei einer höheren Darlehenssumme braucht der Kreditnehmer natürlich auch mehr Zeit, um den Kredit vollständig zu tilgen.
Von der Einteilung der Kredite her gibt es drei verschiedene Abzahlungsfristen, nämlich die kurz-, mittel- und die langfristigen Darlehen. Dabei spricht man von kurzfristigen Krediten, wenn die Laufzeit maximal ein bis zwei Jahre beträgt, bei mittelfristigen Krediten beträgt die Abzahlungsfrist ein/zwei bis vier Jahre und bei einem langfristigen Kredit ist des demzufolge so, dass die Abzahlungsfrist mehr als vier Jahre beträgt. Neben der Ratenhöhe, dem Zinssatz und der Kreditsumme ist die Abzahlungsfrist als Laufzeit eine der vier Komponenten, die es bei nahezu jedem Darlehen gibt, mit Ausnahme des Dispositionskredites, da dieser unbefristet vergeben wird. Trotzdem die Abzahlungsfrist also ein fester Bestandteil der im Kreditvertrag aufgeführten Daten ist, wird diese Frist in mehr als 20 Prozent aller Fälle vom Kreditnehmer nicht eingehalten. Und zwar gibt es diesbezüglich die zwei Varianten, dass die Frist zum einen „verkürzt“ wird, weil das Darlehen schon vor dem eigentlichen Fristende zurückgezahlt wurde. Zum anderen gibt es aber auch die Fälle, dass die Frist seitens der Bank verlängert wird, weil beim Kreditnehmer Zahlungsschwierigkeiten aufgetreten sind.