Anlegervorteile bei Unternehmensanleihen?
Bei einer Unternehmensanleihe handelt es sich gemäß der üblichen Definition um ein festverzinsliches Wertpapier, auch wenn teilweise neben dem garantierten Mindestzins erfolgsabhängige Boni gezahlt werden. Sie dient einem Unternehmen dazu, Investitionen durch eine günstige Kreditaufnahme zu finanzieren, ohne das Recht auf unternehmerische Entscheidungen teilweise abgeben zu müssen. Damit unterscheiden sie sich von Aktien, deren Inhaber direkt als Miteigentümer am Unternehmen beteiligt und auf der Hauptversammlung stimmberechtigt sind.
Selbstverständlich dürfen auch Aktiengesellschaften Unternehmensanleihen auflegen, für diesen Schritt ist die Zustimmung der Aktionärsversammlung grundsätzlich nicht erforderlich, sofern es sich nicht um Optionsanleihen handelt, bei welcher die Rückzahlung statt in Geld durch die Einbuchung von Aktien in das Depot des Anlegers erfolgen kann. Eine Unternehmensanleihe erfordert in der Regel das Führen eines Wertpapierdepots, da nur noch wenige Anleihen in Form fester Stücke ausgegeben werden. Da die meisten der an der entsprechenden Anlage interessierten Menschen über ein entsprechendes Depot verfügen, ist dessen Notwendigkeit jedoch kein tatsächlicher Nachteil. Die Sicherheit einer Geldanlage in Unternehmensanleihen ist wesentlich von der Bonität des bezogenen Unternehmens abhängig, da der Anleger sein eingesetztes Geld verliert, wenn dieses insolvent wird. Eine optimierte Absicherung besteht hingegen bei Unternehmenspfandbriefen, da sie die Anlage zusätzlich durch Pfandrechte am Immobilienbesitz des Unternehmens absichern. Jedem Anleger ist zu empfehlen, sich vor dem Zeichnen einer Unternehmensbeteiligung über das Unternehmen, welchem er letztendlich einen Kredit gewährt, zu informieren.
Der Verkaufsprospekt der entsprechenden Anlage enthält grundlegende Informationen über die Kreditwürdigkeit des Emittenten, er dient jedoch zugleich der Werbung für eine Zeichnung der Anleihe. Aus diesem Grund sollte der potentielle Anleger weitere Informationsquellen wie Artikel in Wirtschaftszeitschriften und auf entsprechenden Webseiten ebenfalls nutzen. Die Höhe der möglichen Einlage wird bei einer Unternehmensanleihe vom Emittenten vorgegeben, die Vorgabe umfasst in der Regel neben der möglichen Mindesteinlage und Höchsteinlage auch die zulässige Stückelung. Bei der Entscheidung für eine Anleihe besteht keine Garantie auf die Zuteilung, da das Gesamtvolumen ebenfalls begrenzt ist. Als einen sehr wichtigen Vorteil der Unternehmensanleihe nennen so gut wie alle Anleger die relativ hohe Verzinsung, welche diese Anlageform ihnen bietet. Die Verzinsung ist in der Regel für die gesamte Laufzeit festgeschrieben, allerdings gibt es neben unkündbaren Anleihen mit festen Laufzeiten auch kündbare Unternehmensanleihen. Die Kündigung der Anleihe durch das Unternehmen verpflichtet dieses selbstverständlich dazu, ihren Nennwert umgehend an den Besitzer auszuzahlen, so dass sie mit keinem konkreten Geldverlust verbunden ist. Der private Investor kann jedoch in einer Niedrigzinsphase sein Geld vermutlich nur zu schlechteren Bedingungen erneut anlegen. Ein bedeutsamer Vorteil der Unternehmensanleihe besteht darin, dass der Anleger sich bewusst für das Unternehmen entscheiden kann, welches er mit seinem Geld unterstützen möchte.