Auslandsanleihen im Ratingvergleich
Jede Geldanlage weist bestimmte Risiken auf, selbst die stets als so sicher beworbenen Spareinlagen oder das Tagesgeld haben zumindest immer ein Emittentenrisiko. Auch Anleihen werden von Banken und privaten Anlageberatern nicht selten etwas verallgemeinernd als durchaus sichere Geldanlagen empfohlen, aber stimmt das wirklich?
Generell gibt es zwischen den vielen verschiedenen Rentenpapieren, die heute an der Börse oder auf anderem Wege erhältlich sind, nicht nur große Unterschiede bei der Rendite und bei den Merkmalen der Anleihen, sondern auch im Hinblick auf die Sicherheit des Investments bestehen zum Teil große Differenzen. Daher sollte sich der Anleger immer im Detail informieren, in welche Art von Anleihe er gerade überhaupt investieren möchte und welche Risiken damit verbunden sein könnten. So gibt es zum Beispiel Wandelanleihen, Staatsanleihen, Optionsanleihen, Zertifikate (werden heute auch oftmals als Anleihen bezeichnet), Währungsanleihen oder Auslandsanleihen, die allesamt bestimmte Anlagerisiken mit sich bringen. Nicht selten raten Anlageberater besonders bei den sogenannten Auslandsanleihen zur Vorsicht, weil diese mit einem erhöhten Risiko verbunden seien. Aber ist das immer so und stimmt diese Aussage überhaupt? Zunächst einmal ist eine Auslandsanleihe im Vergleich zu einer Inlandsanleihe durch nichts anderes gekennzeichnet, als dass der Emittent nicht in Deutschland ansässig ist.
Über die Bonität des Emittenten oder das spezielle Risiko der Auslandsanleihe sagt das also noch gar nichts aus. Denn ein inländischer Emittent, zum Beispiel das Unternehmen XY, kann eine genauso gute oder schlechte Kreditwürdigkeit wie ein Emittent aus dem Ausland aufweisen. Wer sich im Hinblick auf dieses Emittentenrisiko als Anleger informieren möchte, der sollte sich das Rating des entsprechenden Emittenten anschauen. Ein erhöhtes Risiko gibt es – fernab des Emittentenrisikos – bei Auslandsanleihen allerdings immer dann, wenn die Anleihe zudem eine Währungsanleihe ist. Eine Währungsanleihe beinhaltet, dass der Nennbetrag der Anleihe nicht auf Euro, sondern auf eine fremde Währung wie Norwegische Kronen oder Russische Rubel lautet. Die Anleihe wird dann am Fälligkeitstag auch in dieser Währung wieder an den Anleger zurückgezahlt. Hat nun jedoch diese Währung im Vergleich zu der eigenen Währung, also dem Euro, im Laufe der Anlagedauer an Wert eingebüßt, so würde der Anleger schließlich eine in Euro umgerechnet geringere Kapitalsumme erhalten. So kann es durchaus passieren, dass eine Anleihe zum Nennwert von umgerechnet 20.000 Euro gekauft wurde, durch die Währungsverluste dann jedoch nur noch 19.000 Euro beim Verkauf zur Auszahlung kommen.