Darlehen in Schweizer Franken aufnehmen

Kredite gibt es natürlich nicht nur in Deutschland, sondern mittlerweile haben Verbraucher hierzulande auch die Möglichkeit, von ausländischen Kreditgebern ein Darlehen zu erhalten. Diese Kredite werden dann häufig nicht in Euro vergeben, da es in der Regel üblich ist, dass der Kreditgeber das Darlehen in der „eigenen“ Währung auszahlt. Wer also zum Beispiel in der Schweiz einen Kreditgeber sucht, der wird das Darlehen in der Regel in Schweizer Franken ausgezahlt bekommen.

Grundsätzlich werden derartige Kredite auch als Fremdwährungsdarlehen bezeichnet, denn sowohl Aus- als auch Rückzahlung erfolgen nicht in Euro. Solche Fremdwährungsdarlehen kommen häufig im Zuge von Baufinanzierungen zum Einsatz und der Schweizer Franken ist hier eine sehr beliebte Währung. Ein größerer Teil aller Fremdwährungsdarlehen, die von deutschen Kreditnehmern aufgenommen werden, wird in Schweizer Franken ausgezahlt. Doch warum ist gerade der Franken so beliebt bei den Kreditnehmern? Der erste Grund ist, dass in der Schweiz seit vielen Jahren ein sehr niedriger Marktzins vorherrscht. Der Leitzins lag im Land der Eidgenossen teilweise bei 0,00 Prozent und es gab im Bereich einiger Anlageformen sogar Negativzinsen. Da diese niedrigen Zinsen natürlich nicht nur die Anlageprodukte, sondern auch die verschiedenen Kredite betrafen, konnten die Kunden einen Fremdwährungskredit zu sehr günstigen Zinskonditionen erhalten. Inzwischen hat sich dieser Zinsvorteil allerdings verringert, denn auch in Deutschland sind die Bauzinsen mittlerweile sehr niedrig.

Zudem existiert ein zweiter Grund, warum sich einige Kreditsuchende nach wie vor gerne für ein Darlehen in Schweizer Franken entscheiden. Und zwar erhoffen sich diese Kunden Währungsgewinne, die sich aus dem Kursverhältnis zwischen dem Franken und dem Euro ergeben könnten. Um dies zu verstehen muss bekannt sein, dass Fremdwährungskredite in der Regel eine Tilgungsaussetzung bis zum Laufzeitende beinhalten, was auch als endfälliges Darlehen bezeichnet wird. Der Kunde nimmt also zum Beispiel ein Darlehen über 100.000 Franken auf, zahlt während der Laufzeit von 15 Jahren aber nur die Zinsen. Getilgt wird der Kredit dann nach 15 Jahren „auf einen Schlag“. Wäre nun der Kurs des Franken bei Fälligkeit des Kredites geringer als bei Aufnahme des Darlehens, dann könnte der Kreditnehmer von einem Währungsgewinn profitieren, da die „eigene“ Währung (Euro) einen höheren Wert als zuvor hat. Allerdings kann sich der Kurs natürlich auch in die andere Richtung entwickeln, sodass ein Fremdwährungsdarlehen in Schweizer Franken auch immer ein Währungsrisiko beinhaltet.