Festzinsanleihen renditestarke Investments?

Bei vielen Anlegern steht der erzielbare Ertrag im Vordergrund, wenn es um die Wahl der passenden Geldanlage geht. Auch in der Sparte der Rentenpapiere orientieren sich daher viele Anleger an der Rendite, die mit einer bestimmten Anleihe erzielt werden kann. Bei vielen Anleihen besteht die erzielbare Rendite einerseits aus dem Zinssatz, der in den Anleihebedingungen festgelegt wurde. Andererseits können aber auch Kursgewinnen erzielt werden, wenn es sich um ein Rentenpapier handelt, welches an der Börse gehandelt wird.

Die Zinsen sind der Teil der Rendite, auf den sich der Anleger meistens verlassen kann, während Kursgewinne eher ungewiss sind. Lediglich was die Höhe der Zinsen angeht, muss man im Anleihebereich zwischen zwei Zinsvarianten unterscheiden. Es gibt nämlich einerseits die festverzinslichen und andererseits die variabel verzinslichen Anleihen. Bei den variabel verzinslichen Anleihen besteht insoweit keine dauerhafte Zinssicherheit, als dass der Emittent den Zinssatz nach Belieben verändern kann. Anders ist es bei den festverzinslichen Anleihen. Diese auch als Festzinsanleihen bezeichneten Wertpapiere zeichnen sich durch einen unveränderlichen Zinssatz aus. Denn der Begriff Festzins beinhaltet, dass der beim Kauf der Anleihe zugesagte Zinssatz bis zum letzten Laufzeittag nicht vom Emittenten geändert werden darf. Sicherlich auch aufgrund dieser Tatsache gibt es weitaus mehr Festzinsanleihen als Rentenpapiere, die mit einem veränderlichen Zinssatz ausgestattet sind. Diese Anleihen werden in der Fachsprache übrigens auch als Floater bezeichnet.

Wichtig zu wissen ist bezüglich der Festzinsanleihen, dass diese nicht nur für den Emittenten, sondern vor allem auch für den Anleger in manchen Situationen nachteilig sein können, in anderen Situationen hingegen einen Vorteil aufweisen können. Und zwar geht es dabei um Vor- und Nachteile der festverzinslichen Anleihen gegenüber den Floatern. Für den Emittenten haben die Festzinsanleihen im Prinzip immer dann einen wirtschaftlichen Vorteil, wenn die Kapitalmarktzinsen seit Emission der Anleihen gestiegen sind. In diesem Fall muss der Emittent nämlich einen Zinssatz zahlen, der unter dem aktuellen Zinsniveau liegt. Was der Vorteil des Emittenten ist, ist zugleich der Nachteil des Anlegers. Denn dieser bindet sich mit der Anleihe an den „niedrigeren“ Zinssatz, auch wenn viele Anleihen natürlich vorzeitig über die Börse verkauft werden können. Sind die Kapitalmarktzinsen hingegen seit Ausgabe der Festzinsanleihe gestiegen, stellt sich die Situation genau andersherum dar. Denn in diesem Fall profitiert der Anleger von den Festzinsen, während ein Floater die schlechtere Wahl gewesen wäre.