Formen von Wertpapiergebühren vergleichen
Bei der Anlage in Wertpapiere denken viele Anleger vor allen Dingen an sehr gute Erträge, die zum Beispiel mit dem Investment in Aktien oder auch in verschiedene Fonds erzielt werden können. Nicht vergessen sollte man in dem Zusammenhang jedoch, dass bei Wertpapieren zwar im Gegensatz zum Tagesgeld oder zu den Spareinlagen auch Kursgewinne möglich sind, aber dass eben auch verschiedene Kosten auf den Anleger zukommen, die es beim Tagesgeld oder beim Sparbuch nicht gibt.
Und diese Kosten, die in der Regel in Form verschiedener Gebühren vorhanden sind, mindern naturgemäß die Rendite der Anlage. Eine Art Sammelbegriff für sämtliche Gebühren und Kosten, die im Zusammenhang mit dem Wertpapierinvestment heute anfallen, ist die Bezeichnung Wertpapiergebühren. Unter diesem Begriff der Wertpapiergebühren werden verschiedene Gebühren- und Kostenarten zusammengefasst. Vor allem sind das die Depotgebühren, die Ordergebühren und die Fondsgebühren bzw. der Ausgabeaufschlag bei Fonds. Die Depotgebühren berechnen noch viele Anbieter, weil das Führen eines Wertpapierdepots oder eines Fondsdepots für die Bank, den Broker oder die Fondsgesellschaft natürlich mit einem Aufwand verbunden ist, der Kosten verursacht. Allerdings ist dieser Aufwand in der Vergangenheit immer geringer geworden, denn oftmals werden die Depots ganz automatisch über die Computersysteme verwaltet. Daher stellt man heute auch bei Depotvergleichen immer öfter fest, dass mehr und mehr Anbieter auf die Depotgebührenberechnung gänzlich verzichten. Es finden sich derzeit sicherlich deutlich mehr als zehn Anbieter, vor allem Direktbanken und Online Broker, die keine Depotgebühren mehr berechnen.
Bei der zweiten Gebührenart, den Ordergebühren, sieht das etwas anders aus. Auf diese Gebühren verzichtet nämlich bisher kein Anbieter, zumal dort auch fremde Kosten enthalten sind, die die Bank sonst selbst zahlen müsste. Die Ordergebühr hängt von der Höhe her natürlich zunächst einmal vom Anbieter ab. Diesbezüglich werden ganz unterschiedliche Gebührenmodelle genutzt. Das kann eine Festpreis-Order sein, bei der der Anleger unabhängig vom Gegenwerte der Order stets den gleichen Preis zahlt. Das andere Hauptmodell ist eine Ordergebühr, die sich am Gegenwert orientiert, also prozentual abhängig vom Gegenwert ist. Manche Anbieter vergeben auch einen Rabatt auf die Ordergebühr, wenn der Kunde zum Beispiel in einem Quartal besonders viele Aufträge erteilt. Diese Feinheiten sollten auch beim Gebührenvergleich mit beachtet werden. Ebenfalls in den Bereich der Wertpapiergebühren fallen die Gebühren/Kosten, die im Zusammenhang mit dem Kauf von Fonds anfallen können. Hier ist beispielsweise der Ausgabeaufschlag als eine indirekte Gebühr zu nennen. Denn hier zahlt der Kunde beim Kauf eines Fondsanteils einen höheren Preis, als er beim Verkauf (ohne zwischenzeitliche Wertänderung) erhalten würde.