Funktionen des Hebelzertifikate-Tradings
Auch wenn es sich bei den Zertifikaten rechtlich betrachtet um Schuldverschreibungen handelt, so werden diese Produkte dennoch selten als Geldanlage, sondern wesentlich häufiger zum Spekulieren genutzt. Dies trifft besondern für einige Zertifikatsarten zu, die ganz klar einen spekulativen Charakter haben, wie zum Beispiel die Hebelzertifikate. Daher wird im Zusammenhang mit diesen Zertifikaten auch selten von einer Kapitalanlage oder einem Investment gesprochen, sondern vielmehr vom Trading.
Mit dem Hebelzertifikate-Trading ist also gemeint, dass Kunden innerhalb eines recht kurzen Zeitraumes mehrfach solche Zertifikate kaufen und wieder verkaufen, sodass ein möglichst hoher Gewinn erzielt werden kann. Bevor man sich jedoch für diese Form der Spekulation entscheidet, sollte die Funktionsweise der Hebelzertifikate bekannt sein. Dies beinhaltet auch, dass der Anleger bzw. Spekulant um die Risiken weiß, die mit diesen Zertifikaten verbunden sind. Bei den Hebelzertifikaten gibt es natürlich zunächst das Emittentenrisiko, da es sich um Schuldverschreibungen handelt. Darüber hinaus weist das Zertifikat aber auch aufgrund seiner Struktur ein nicht unerhebliches Risiko auf, welches auch den möglichen Totalverlust des investierten Kapitals beinhaltet. Dies liegt an der so genannten Knock-Out-Schwelle. Diese Schwelle ist ein bestimmter Kurs des Basiswertes, welcher die Basis des Zertifikates ist. Erreicht der Basiswert diesen bestimmten Kurs, wird das Zertifikat mit „einem Schlag“ wertlos. Diese Tatsache gehört zu den negativen Eigenschaften, die die Hebelzertifikate beinhalten.
Es gibt aber natürlich auch positive Merkmale, weshalb sich diverse Anleger für diese speziellen Finanzprodukte entscheiden. Der Vorteil der Hebelzertifikate besteht darin, dass der Inhaber bei der „richtigen“ Kursentwicklung des Basiswertes einen überdurchschnittlichen Gewinn erzielen kann. Denn während die Preissteigerung bei den meisten anderen Zertifikatstypen der Kursentwicklung des Basiswertes entspricht, sind die Hebelzertifikate eben mit dem besagten Hebel ausgestattet. Das bedeutet im Klartext: Steigt der Kurs des Basiswertes beispielsweise um drei Prozent, so würde der Wert des Zertifikates beispielsweise um neun Prozent steigen. In diesem Fall würde der Hebel 3:1 betragen. Nahezu alle Hebelzertifikate funktionieren so, dass sie eine bestimmte Laufzeit haben. Am Fälligkeitstag wird das Zertifikat dann wertlos, weshalb die meisten Anleger es auch zuvor schon an der Börse verkaufen. Ohnehin ist das Trading sehr einfach, denn die Zertifikate können jederzeit börslich oder auch außerbörslich gehandelt werden.