Indexgebundene Anleihe als Inflationsschutz

Für viele Anleger steht bei einer Geldanlage im Vordergrund, dass das investierte Kapital erhalten bleibt, also die Sicherheit der Anlage. Zudem soll natürlich auch noch ein gewisser Ertrag erzielt werden, wobei es große Unterschiede zwischen den Anlegern gibt, was unter einem guten oder ausreichenden Ertrag verstanden wird. Nicht wenigen Anlegern reicht es, dass sie durch die Anlage eine „Nettorendite“ erzielen, also effektiv nach der Fälligkeit mehr Geld als vorher zur Verfügung haben.

Eine besonders hohe Rendite ist hier eher unwichtig. Für solche Anleger ist unter anderem auch die so genannte indexgebundene Anleihe ein passendes Produkt aus dem Finanzbereich, genauer gesagt aus der Sparte der verzinslichen Wertpapiere. Zunächst einmal handelt es sich bei der indexgebundenen Anleihe, wie bei jedem anderen Rentenpapier auch, um eine Schuldverschreibung, also um ein Gläubigerpapier. Somit weist auch diese Form der Anleihe das übliche Emittentenrisiko auf. Die Besonderheit der indexgebundenen Anleihe zeigt sich vorrangig, wenn es um die Art der Zinsen geht. Bei den meisten Anleihen ist es so, dass der Inhaber einen festen Zinssatz erhält, der sich auch während der Laufzeit nicht ändert. Bei der indexgebundenen Anleihe ist es jedoch so, dass dieses Rentenpapier mit einem variablen Zinssatz ausgestattet ist. Und zwar bestimmt der Verbraucherpreisindex, in welchem Umfang der Zinssatz der Anleihe verändert wird. Aus dem Grund wird diese Anleihe eben auch als indexgebundene Anleihe bezeichnet, da sie an den Preisindex gekoppelt ist, der allgemein und umgangssprachlich auch als Inflation bezeichnet wird. Man spricht daher auch oftmals von einer inflationsgeschützten Anleihe.

Der Schutz besteht konkret darin, dass der Anleger stets einen Zinssatz bekommt, der mindestens so hoch wie die Inflation ist. Meistens ist der Gesamtzinssatz sogar noch etwas höher, sodass der Anleger auch einen realen Ertrag erhält. Meistens werden die indexgebundenen Anleihen von Staaten emittiert und dienen der sehr langfristigen Finanzierung, sodass Laufzeiten von zehn Jahren durchaus üblich sind. Vergleicht man diese speziellen Rentenpapiere mit den meisten übrigen Anleihetypen, so werden die indexgebundenen Anleihen eher selten emittiert. In Frage kommen diese Rentenpapiere vor allem für Anleger, die einen realen Ertragsverlust vermeiden möchten. Nicht verwechseln darf man die indexgebundenen Anleihen übrigens mit den Indexanleihen. Dabei handelt es sich nämlich eigentlich um Indexzertifikate, die jedoch heute häufiger als Indexanleihen bezeichnet werden, da der Begriff Zertifikat nach der Finanzkrise teilweise etwas negativ belastet ist. Zwar beziehen sich auch diese Indexanleihen auf einen bestimmten Index, jedoch haben diese Bezugsindizes nichts mit dem Preisindex bzw. der Inflation zu tun. Vielmehr sind hier Aktien- oder Rohstoffindizes die Basis, sodass diese Indexzertifikate/Indexanleihen auch deutlich risikoreicher als die indexgebundenen Anleihen sind.