Kosten und Gebühren beim Wertpapierhandel
Die meisten Anleger machen sich keine großen Gedanken darüber, welche Kosten und Gebühren im Zusammenhang mit dem Kauf von Wertpapieren anfallen können. Grundsätzlich gibt es jedoch zahlreiche Kostenarten, die sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf von Wertpapieren beachtenswert sind. Ein Gebührenfaktor sind beispielsweise die Depotgebühren, die nach wie vor von vielen Banken berechnet werden und dann anfallen, wenn ein Wertpapierdepot geführt wird.
Häufig sind diese Gebühren unabhängig davon, ob das jeweilige Wertpapierdepot vom Anleger überhaupt aktiv genutzt wird oder nicht. Weitere Gebühren, die ebenfalls im engen Zusammenhang mit dem Handel von Wertpapieren stehen, sind die Ordergebühren. Ordergebühren fallen immer dann an, wenn der Kunde einen Handelsauftrag erteilt. Dabei kann es sich sowohl um eine Kauf- als auch um eine Verkaufsorder handeln. Insbesondere im Fondsbereich gibt es noch weitere Gebühren, wie zum Beispiel den Ausgabeaufschlag oder die jährliche Vertriebsprovision. Der Ausgabeaufschlag wird bei vielen Fonds berechnet, sodass sich daraus ergibt, dass der Fondspreis beim Einkauf höher als beim späteren Verkauf der Fondsanteile ist. Manche Fonds berechnen darüber hinaus auch jährliche Vertriebsgebühren, welche die Kosten der Fondsgesellschaft decken sollen. Ein weiterer Kostenfaktor, der prinzipiell ebenfalls bei Wertpapieren in Erscheinung treten kann, allerdings bei sehr vielen Anlegern nicht bekannt ist, ist das Aufgeld. Das Aufgeld wird in der Fachsprache auch als Agio bezeichnet und kann insbesondere beim Kauf von festverzinslichen Wertpapieren anfallen.
Wer hingegen in Aktien investiert, für den spielt das Aufgeld keine Rolle, da es diesen Kostenfaktor bei Aktienpapieren nicht gibt. Auch wenn das Aufgeld bei festverzinslichen Wertpapieren insgesamt betrachtet relativ selten vorkommt, so ist es dennoch grundsätzlich ein Kostenfaktor, auf den Anleger achten sollten. In der Praxis sieht ein solches Agio so aus, dass der Kunde ein Wertpapier beispielsweise nicht zum Kurs von 100 Prozent erwirbt, sondern einen etwas höheren Kurs zahlen muss. Es gibt dann also einen Aufschlag, der als Aufgeld oder Agio bezeichnet werden kann. Die Folge eines solchen Aufgeldes besteht natürlich darin, dass sich dieses renditemindernd auswirkt. Denn kauft der Anleger ein Wertpapier beispielsweise zu einem Kurs von 105 statt zu 100 Prozent, muss er mehr Kapital investieren, als das jeweilige Wertpapier eigentlich an den Wert beinhaltet. Daher sollte genau geprüft werden, ob das zu zahlende Aufgeld möglicherweise durch höhere Zinsen oder sonstige Vergütungen kompensiert wird.