Kunst und Antiquitäten als Geldanlage

Neben klassischen Anlageformen wird die alternative Geldanlage in Form von Kunstwerken und Antiquitäten zunehmend beliebter. Wertvolle alte Möbel können benutzt werden, während Bilder die Wohnung verschönern. Handbemaltes Porzellan sieht sehr schön aus und hat auch einen hohen Gebrauchswert. Wenn die entsprechenden Gegenstände jedoch außer wegen ihrer Schönheit auch als Geldanlage gekauft werden, stellt sich die Frage nach ihrer späteren Verkaufbarkeit. Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, da der Kunstmarkt sehr starken Schwankungen unterliegt.

In Zeiten einer hohen Inflationsrate fliehen viele Anleger bewusst in Sachwerte, so dass deren Wert spürbar ansteigt. Des Weiteren sind die Preise fast aller Kunstgegenstände sehr stark von Modeerscheinungen abhängig. Wenn der Besitz alter chinesischer Vasen als chic gilt, verkaufen sie sich mit Leichtigkeit und zu guten Preisen. Beim Erwerb von Bildern und anderen Kunstwerken lebender Künstler hängt die Preisentwicklung sehr stark davon ab, ob der Kunstschaffende berühmt wird. Zeitgenössische Kunstwerke erfahren eine deutliche Wertsteigerung, wenn der Künstler einen bedeutenden Preis zuerkannt erhält. Des Weiteren bewirkt jede Zunahme des Bekanntheitsgrades eines Kulturschaffenden die Wertsteigerung seiner Kunstobjekte. Neben positiven Berichten in der Fachpresse hat durchaus auch eine eventuelle negative Berichterstattung in der Regenbogenpresse durchaus positive Effekte auf den Kurswert eines Künstlers. In einem eher geringen Umfang kann auch der Kunstsammler aktiv die Bekanntheit der von ihm gesammelten Künstler fördern, indem er auf möglichst vielen Internet-Portalen Berichte verfasst. Kunst und Antiquitäten verursachen jedoch auch Kosten.

Nicht zuletzt bemisst sich die Prämie für die Hausratsversicherung nach dem Versicherungswert. Dieser nimmt naturgemäß mit der Wertsteigerung der Kunst- und Antiquitätensammlung zu. Zudem besteht die Versicherung bei einem hohen Wert der Kunstsammlung auf den Einbau einer relativ kostspieligen Alarmanlage. Das Anbieten der eigenen Kunstsammlung als Leihgabe an ein Museum ist möglich, im Normalfall akzeptiert ein solches jedoch nur Werke bekannter Künstler und verlangt eine garantierte Dauer der Leihgabe, so dass dessen Verwertung nur eingeschränkt möglich ist. Wenn ein Kunstwerk verkauft werden soll, entstehen weitere Kosten für die Provision des Auktionshauses sowie für die Transportversicherung. Zudem ist fast immer ungewiss, ob sich ein Käufer findet, welcher das Mindestgebot abgibt. Auf der anderen Seite haben in der Vergangenheit nicht wenige Auktionen zu überraschend hohen Erlösen geführt. Der für den Verkäufer positivste Verlauf einer Kunstauktion besteht darin, dass zwei oder mehr wohlhabende Kunstsammler das angebotene Kunstwerk unbedingt erwerben möchten und durch ständiges Überbieten den Preis stetig in die Höhe treiben.