Lohnt eine Berufs- oder Betriebsrechtsschutzversicherung?

Im Versicherungsbereich gibt es auf der einen Seite Versicherungen, die im Grunde ohne Einschränkung notwendig und empfehlenswert sind. In den Bereich fallen zum Beispiel die Privathaftpflichtversicherung oder auch die Hausratversicherung. Auf der anderen Seite werden aber auch Versicherungen angeboten, bei denen man im Einzelfall abwägen sollte, ob diese wirklich sinnvoll und notwendig sind, oder ob das Preis-Leistungsverhältnis nicht gerade für den Abschluss einer solchen Versicherung spricht.

In diesen Bereich der nicht zwingend erforderlichen Versicherungen fallen meistens auch die Rechtsschutzversicherungen. Diese gibt es in verschiedenen Formen, je nachdem, welche Art Risiko abgesichert werden soll. Im privaten Bereich sind beispielsweise die Verkehrsrechtsschutz- oder die Familienrechtsschutzversicherung bekannt und auch häufig genutzt. Aber gerade auch im beruflichen/geschäftlichen Bereich werden ebenfalls verschiedene Rechtsschutzversicherungen angeboten, die durchaus sehr sinnvoll sein können. Im Bereich Firmenrechtsschutz findet man vor allem die Berufs- oder die Betriebsrechtsschutzversicherung vor. Die Frage danach, ob sich der Abschluss einer solchen Berufs- oder Betriebsrechtsschutzversicherung lohnt oder nicht, muss im Grunde Jeder selbst für sich beantworten und sicherlich hängt es auch davon ab, welcher beruflichen Tätigkeit man nachgeht. Die Betriebsrechtsschutzversicherung tritt vor allem bei Rechtsstreitigkeiten ein, die im Zusammenhang mit der Führung eines Betriebes bzw. der Ausführung einer Tätigkeit entstehen können. Ein klassisches Beispiel ist, wenn ein Angestellter eines Malerbetriebes bei einem Kunden angeblich die Wände mit falscher Farbe gestrichen hat und der Kunde den Geschäftsinhaber nun auf Schadenersatz etc. verklagt.

In dem Fall würde die Betriebsrechtsschutzversicherung eintreten. Falls ein Betrieb nicht nur aus dem Inhaber besteht, sondern auch Mitarbeiter beschäftigt sind, ist die Betriebsrechtsschutzversicherung durchaus sinnvoll, denn der Inhaber trägt die Verantwortung für die Fehler der Mitarbeiter. Die Berufsrechtsschutzversicherung wird vor allem von Selbständigen und Freiberuflern genutzt, die keinen Betrieb in dem Sinne führen, sondern oftmals als Einzelunternehmen tätig sind. Auch hier stellt sich natürlich die Frage, ob der Abschluss dieser speziellen Rechtsschutzversicherung lohnt. Messen kann man den Sinn der Versicherung vielleicht daran, wie wahrscheinlich im jeweiligen Beruf ein entstehender Rechtsstreit ist und welche finanziellen Folgen dieser haben könnte. Auch ist abzuwägen, ob die Versicherung überhaupt viele mögliche Ursachen des Rechtsstreits abdeckt. Denn in der Firmenrechtsschutzversicherung ist es in Deutschland so, dass zum Beispiel ein Rechtsstreit im Umfeld des Vertragsrechts oder des Markenrechts gar nicht über die Rechtsschutzversicherung versicherbar ist. Und für nicht wenige Selbständige ist gerade dieser Bereich eine Sparte, in denen ein Rechtsstreit am wahrscheinlichsten wäre. Man sollte sich demnach sehr genau erkundigen, welche Fälle durch die Versicherung überhaupt abgedeckt werden.