Rendite bei Airbag Zertifikaten mit Risikopuffer
Zertifikate sind seit der Finanzkrise aus dem Jahre 2008 und 2009 bei vielen Anlegern regelrecht in Ungnade gefallen, was vor allem auf die Verluste zurückzuführen ist, die manche Anleger durch die scheinbar sicheren Lehman Brothers Zertifikate erlitten haben. Mittlerweile werden Zertifikate allerdings wieder häufiger genutzt, und zwar vor allen Dingen diejenigen Zertifikate-Arten, die mit einem gewissen Kapitalschutz ausgestattet sind.
Diese Zertifikate werden auch als Garantiezertifikate bezeichnet, und eine Variante dieser Garantiezertifikate sind zum Beispiel die Airbag Zertifikate. Diese Airbag Zertifikate zeichnen sich vorrangig durch die Besonderheit aus, dass sie einen so genannten Risikopuffer beinhalten. Durch den Puffer werden mögliche Verluste für den Anleger bis zu einem bestimmten Punkt abgefangen, sodass eben bis zu einer bestimmten Grenze ein Schutz vor Kapitalverlusten gewährleistet werden kann. Allerdings geht dieser Schutz etwas auf Kosten der Rendite des Zertifikates. Von der Grundkonstruktion her unterscheiden sich die Airbag Zertifikate zunächst nicht von anderen Zertifikatstypen. So beziehen sich auch diese Zertifikate in einem bestimmten Verhältnis auf einen bestimmten Basiswert, zum Beispiel im Verhältnis 1:1 auf den DAX-Index. Die Kursbewegung des Basiswertes bildet das Airbag Zertifikat also im Verhältnis 1:1 nach. Anleger können also von Kurssteigerungen des jeweiligen Basiswertes profitieren, jedoch nicht immer unbegrenzt. Diesbezüglich kommt es auf die Art des Airbag Zertifikates an, es gibt hier nämlich zwei Varianten. Bei manchen Airbag Zertifikaten können die Anleger zwar ohne Begrenzung von Kursgewinnen profitieren, dann aber nur zu einem gewissen Prozentsatz. Steigt der Kurs des Basiswertes zum Beispiel um 70 Prozent, kann der Anleger nur zu beispielsweise 80 Prozent von diesem Anstieg profitieren.
Bei der zweiten Variante profitiert man zwar im Verhältnis 1:1, dafür aber nur bis zu einem gewissen Punkt, zum Beispiel maximal bis zu einem Kursanstieg von 35 Prozent. An allen höheren Kursgewinnen nimmt man hingegen nicht mehr Teil, weil das Airbag Zertifikat mit einem so genannten Cap (Deckel ausgestattet ist. Dazu ein kurzes Beispiel aus der Praxis: Ein Airbag Zertifikat bezieht sich auf den DAX-Index als Basiswert und wird zu einem Kurs von 100 Euro ausgegeben, wobei der DAX mit einem Punktestand von 7.000 Punkten angesetzt ist. Die Laufzeit des Zertifikates beträgt drei Jahre und das Airbag Zertifikat ist mit einem Cap von 140 Prozent und mit einem Risikopuffer von 45 Prozent ausgestattet. Würde nun der DAX am Laufzeitende des Zertifikate beispielsweise bei 7.700 Punkten stehen, würde der Inhaber des Zertifikates in vollem Umfang an diesem Kursgewinn von zehn Prozent teilnehmen. Wäre der Wert des DAX hingegen um 50 Prozent gestiegen, würde hier der Cap greifen, und der Anleger würde nur einen Wert von 140 Prozent (auf Basis des Nennwertes von 100 Euro je Zertifikat) zurück erhalten. Hätte der DAX hingegen 35 Prozent Verluste erzielt, würde das Risikopuffer von bis zu 45 Prozent greifen, und der Anleger würde dennoch 100 Euro Nennwert zurück gezahlt bekommen. Sollte der DAX-Verlust hingegen über 45 Prozent betragen, dann würde in dem Fall auch der Anleger einen Verlust erleiden.