Sicherheiten und Rendite Bundeswertpapiere
Wer seinen Bankberater nach einer sehr sicheren Geldanlage fragt, der wird oftmals neben dem Tagesgeld und diversen Spareinlagen auch Bundeswertpapiere als Antwort erhalten. Und tatsächlich ist es auch heute noch so, dass die meisten Bundeswertpapiere als sehr sichere Anlageformen gelten. Der wesentliche Grund dafür ist, dass die Bundesrepublik als Emittent der Wertpapiere noch immer eine sehr gute Bonität aufweisen kann.
Daher gehen Rating-Agenturen und andere Experten davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Staat seiner Verpflichtung zur Rückzahlung des vom Anleger investierten Kapitals nicht nachkommen kann, als sehr gering einzustufen ist. Die hohe Sicherheit trifft auf die meisten Bundeswertpapiere zu, gilt aber nicht automatisch für alle vom Staat ausgegebenen Wertpapiere. Daher sollten sich Anleger auch stets mit den Wertpapieren beschäftigen, in welche sie im Detail investieren möchten. Denn unter dem Begriff Bundeswertpapiere sind verschiedene Wertpapierarten zusammengefasst, die sich im Hinblick auf die Sicherheit und auch hinsichtlich der möglichen Rendite durchaus unterscheiden können. Zu den bekannten Bundeswertpapieren zählen vor allem die Bundesanleihen, die Bundesobligationen und die Bundesschatzbriefe. Darüber hinaus gibt der Bund aber auch noch Finanzierungsschätze, eine Tagesanleihe und eine Fremdwährungsanleihe aus. Als besonders sicher gelten die Bundesschatzbriefe, denn sie werden nicht an der Börse gehandelt und bei Fälligkeit zu 100 Prozent zurückgezahlt. Die Rendite ist allerdings bei den Bundesschatzbriefen, wie bei allen anderen Bundeswertpapieren auch, in den letzten zwei Jahren erheblich gesunken.
Zurückzuführen ist dies auf die allgemein deutlich gesunkenen Kapitalmarktzinsen. Kennzeichnend für die Bundesschatzbriefe ist, dass es sie in zwei Typen (A und B) gibt und die Zinsen jährlich steigen, was auch als Zinstreppe bezeichnet wird. Als ebenfalls sehr sicher werden Finanzierungsschätze und Bundesanleihen bezeichnet. Bei den Bundesanleihen handelt es sich um klassische Staatsanleihen, die in ähnlicher Form auch von vielen anderen Staaten emittiert werden. Während allerdings die Staatsanleihen vieler anderer Staaten aufgrund der EU-Schuldenkrise zum Teil deutlich an Sicherheit verloren haben, gelten die deutschen Anleihen nach wie vor als sehr sichere Anlageformen. Der Nachteil dieser hohen Sicherheit ist allerdings die Rendite, die bei den Staatsanleihen des Bundes sehr gering geworden ist. Teilweise erhalten Anleger nicht einmal eine Verzinsung von einem Prozent, und bei den Finanzierungsschätzen des Bundes gab es vorübergehend sogar schon Minuszinsen. Aus den Gründen sind Bundeswertpapiere derzeit bestens für sicherheitsorientierte Anleger geeignet, allerdings weniger für Kunden, die eine gute Rendite erzielen möchten.