Vorteile und Nachteile einer Fremdfinanzierung

Die meisten Unternehmen finanzieren zu tätigende Investitionen und noch viele weitere Ausgaben über einen Kredit der Bank. Aber nicht nur Unternehmen, sondern auch der „normale“ Verbraucher nimmt Kredite in Anspruch, um so beispielsweise einen Autokauf finanzieren zu können. Die Kreditaufnahme als solche kann auch als Fremdfinanzierung genutzt werden, denn der Kunde erhält von der Bank quasi das Kapital eines anderen Kunden. Für die Definition der Fremdfinanzierung ist es unerheblich, ob das Kapital von einer Bank stammt, oder ob eine Privatperson ihr Geld verleiht.

Denn aus Sicht des Kreditnehmers wird die Finanzierung stets mit fremden Geldmitteln durchgeführt. Das Gegenstück zu einer Fremdfinanzierung ist die Eigenfinanzierung. In diesem Fall muss der Verbraucher keinen Kredit aufnehmen, sondern kann die Kosten, zum Beispiel den Kaufpreis des Autos, vollständig mit vorhandenem Eigenkapital decken. Es gibt aber nicht nur die Eigenfinanzierung oder die Fremdfinanzierung, sondern oftmals stellt die Finanzierung eine Art Mischung zwischen beiden Komponenten dar. Denn häufig kann der Verbraucher einen Teil der Kosten aus Eigenmitteln übernehmen, muss den restlichen Betrag dann jedoch über einen Bankkredit finanzieren. Handelt es sich um eine „gemischte“ Finanzierung, wird diese in aller Regel als Teilfinanzierung bezeichnet. Es muss dann nur ein Teil des benötigten Kapitals durch Fremdmittel finanziert werden. Bei einigen Kreditarten spielen Eigenmittel und Fremdmittel eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel bei Immobiliendarlehen.

Viele Banken fordern zum Beispiel im Zuge einer Baufinanzierung, dass es sich dabei nicht um eine Vollfinanzierung handeln sollte. Das bedeutet, dass der Kunde einen gewissen Teil der benötigten Gesamtsumme in Form von vorhandenem Eigenkapital aufbringen können sollte. Zwar sind im Bereich der Baufinanzierungen grundsätzlich auch Vollfinanzierungen möglich, aber die Vollfinanzierung hat gegenüber der Teilfinanzierung durchaus ihre Nachteile. Ein Nachteil ist zum Beispiel, dass die zu zahlende Darlehensrate bei der Vollfinanzierung natürlich höher ist, als wenn nur eine Teilfinanzierung vorgenommen wird. Denn bei der Vollfinanzierung als eine Variante der Fremdfinanzierung muss der Kunde zum Beispiel den benötigten Gesamtbetrag von 250.000 Euro über die Bank finanzieren, während er bei einer Teilfinanzierung beispielsweise nur einen Kredit über 200.000 Euro benötigt. Aber nicht nur die höhere Kreditrate ist ein Nachteil der Vollfinanzierung, sondern die Zinskonditionen sind sehr häufig schlechter als bei einer Teilfinanzierung. Die Zinskonditionen sind bei der Vollfinanzierung oftmals deshalb schlechter, weil die Bank von einem höheren Kreditrisiko ausgeht.