Wie man ein Aktienportfolio absichert?

Als Aktienportfolio wird bei einem privaten Anleger der Gesamtbestand an Aktien verstanden. Die Wertpapiere bieten sehr gute Gewinnchancen durch eine gute Kursentwicklung und nebenbei die Möglichkeit, zusätzliche Dividenden zu erhalten. Auf der anderen Seite besteht bei Aktien jedoch grundsätzlich das Risiko sinkender Kurse und ausbleibender Dividenden.

Der Anleger kann sich gegen sinkende Kurse absichern, indem er zusätzlich zu seinen Aktien Optionen erwirbt. Während Call Optionen ihm das Recht zum nachträglichen Erwerb weiterer Papiere zu dem beim Erwerb der Optionen festgelegten Preis einräumen, sichern Put Optionen ihm den Verkauf der Wertpapiere zum vereinbarten Preis zu. Als Risikoausgleich zu ihren Aktiengeschäften entscheiden sich private Anleger in der Regel für Put Optionen, welche sie vor Verlusten durch negative Kursentwicklungen schützen. Call Optionen sind hingegen sinnvoll, um bei Kurssteigerungen weitere Wertpapiere zu erwerben und somit in einem größeren Ausmaß von der entsprechenden Wertentwicklung zu profitieren. Wenn der Kurs einer Aktie sinkt und der Anleger eine Verkaufsoption besitzt, wird er diese ausnutzen, um damit einen möglichst hohen Preis zu erzielen. Er kann natürlich auf die Ausübung seiner Option verzichten, wenn er glaubt, dass die Kursschwankungen nur vorübergehender Natur sind und das entsprechende Wertpapier im Kurs bald wieder ansteigen wird.

Für den Inhaber einer Option ist deren Ausnutzung immer freiwillig, er kann sie nach Belieben verfallen lassen. In diesem Fall hat er natürlich für eine Leistung bezahlt, welche er nicht in Anspruch nimmt. Da es sich bei einer Option faktisch um eine Versicherungsprämie gegen Kursverluste handelt, ist ihre Nichtinanspruchnahme durchaus erstrebenswert. Grundsätzlich kann eine Option auch als eigenständiger Wert gehandelt werden, für einen das Risiko vermindern wollenden Anleger ist der extrem spekulative Handel mit Optionen jedoch nicht empfehlenswert. Eine Option kostet Geld und reduziert somit den möglichen Gewinn einer Geldanlage. Diese Kosten lassen sich minimieren, wenn nur die Titel im Aktienportfolio mit Optionen abgesichert werden, bei welchen bei realistischer Betrachtungsweise tatsächlich ein größeres Kursrisiko besteht, allerdings richtet sich auch der für eine Option zu zahlende Betrag nach den Risiken des Verkäufers. Von einem abgesicherten Aktienportfolio wird in der Finanzbranche tatsächlich nur dann gesprochen, wenn die Absicherung durch Optionen erfolgt. Tatsächlich lässt sich eine Absicherung gegen Verluste im Aktienbestand aber auch durch einen guten Branchenmix sowie die Konzentration auf wirtschaftlich starke Unternehmen erreichen.