Kursrisiko bei Aktien und Anleihen im Vergleich

Da die Zinsen, die Anleger derzeit beispielsweise für Tagesgeld- oder Festgeldeinlagen bekommen, auf einem extrem niedrigen Niveau sind, ist das Interesse an Aktien und auch an manchen Anleihen in der jüngeren Vergangenheit erheblich gestiegen. Dies zeigt unter anderem die Entwicklung an den Aktienmärkten, die in diesem Jahr hervorragend war. Wer allerdings noch nie in Aktien oder Anleihen investiert hat, der wird sich oftmals zunächst fragen, welche Risiken mit diesem Investment verbunden sind.

Allerdings muss definitiv zwischen Aktien und Anleihen unterschieden werden, auch wenn die beiden Wertpapierarten durchaus einige Gemeinsamkeiten verbinden. So gibt es beispielsweise sowohl bei Aktien als auch Anleihen vom Prinzip her ein Kursrisiko, jedoch existiert im Bezug auf die Rentenpapiere eine Art Einschränkung. Bei Aktien ist das Kursrisiko unbegrenzt vorhanden, denn es kann passieren, dass eine Aktie ihren Wert völlig verliert, sodass der Anleger einen Totalverlust erleiden würde. Grundsätzlich ist das Kursrisiko bei Aktien darüber hinaus deutlich höher als bei Anleihen, die sich in vielen Fällen in einem recht engen Rahmen bewegen. Bei Anleihen besteht das Kursrisiko im Prinzip nur dann, wenn der Kunde das im Bestand befindliche Rentenpapier schon vor dessen Fälligkeitstermin verkaufen möchte. Am Laufzeitende werden nämlich nahezu sämtliche Anleihen zum Kurs von 100 Prozent zurückgezahlt, sodass es in diesem Fall kein Kursrisiko gibt. Allerdings ist natürlich auch bei Anleihen ein Emittentenrisiko zu beachten, denn sollte der Emittent der Rentenpapiere insolvent werden, kann der Anleger ebenfalls sein gesamtes Kapital verlieren.

Wie hoch das Kursrisiko bei Anleihen ist, hängt im Wesentlichen auch davon ab, wie sich die Zinsen am Markt entwickeln. Eine Art Mechanismus besteht nämlich darin, dass fallende Marktzinsen die Kurse von Anleihen zum Steigen bringen. Andererseits ist oftmals zu erkennen, dass die Kurse der Anleihe sinken, falls sich die Kapitalmarktzinsen erhöhen. Während man das Kursrisiko also bei Anleihen dadurch vollkommen ausschalten kann, dass man mit der Rückforderung des Betrages bis zur Fälligkeit des Wertpapiers wartet, gibt es im Aktienbereich keine Möglichkeit, das prinzipiell vorhandene Kursrisiko auszuschalten. Anleger haben jedoch die Möglichkeit, das Risiko zumindest zu begrenzen, indem beispielsweise bestimmte Handelsaufträge erteilt werden, die dafür sorgen, dass ab einem gewissen Verlust ein automatischer Verkauf des Bestandes erfolgt. Geht es jedoch um den reinen Kursverlust, so sind Aktien sicherlich als spekulativ zu bezeichnen, da die möglichen Kursverluste von der Höhe eben nicht begrenzt sind.