Anschlussfinanzierung bei Baudarlehen nutzen
Bei einer Erstfinanzierung können sich die Kreditnehmer im Bereich der Baufinanzierung derzeit über sehr günstige Zinssätze freuen. Wer sich zum Beispiel für einen Immobilienkredit mir einer Zinsfestschreibung von fünf Jahren entscheidet und über 20-25 Prozent Eigenkapital verfügt, der kann mitunter schon zu einem Zinssatz von nur zwei Prozent finanzieren.
Ärgern werden sich hingegen viele Kreditnehmer, die schon seit Jahren einen Immobilienkredit bedienen und seit diesem Abschluss des Kredites vielleicht noch Zinsen in Höhe von fünf oder sogar sechs Prozent zahlen müssen. Einen Trost kann es aber zumindest auch für diese Kreditnehmer geben, falls die Zinsfestschreibung in wenigen Monaten oder in bis zu drei Jahren ausläuft. In diesem Fall haben die Kreditnehmer nämlich die Möglichkeit, sich zumindest die jetzt günstigen Zinsen für die Zeit nach Ablauf der Zinsfestschreibung zu sichern, also für die Anschlussfinanzierung. Möglich ist diese Zinssicherung durch ein Forwarddarlehen, welches der Kreditnehmer jetzt abschließen kann, um es dann in einigen Monaten oder auch in wenigen Jahren zu nutzen. Das Forwarddarlehen bieten allen Kreditnehmern die Möglichkeit, sich eine gewisse Zinssicherheit zu „erkaufen“, von der sie ab der Anschlussfinanzierung profitieren können. Doch wie genau funktioniert das Forwarddarlehen eigentlich und ist der Abschluss eines solchen Anschlussdarlehens immer sinnvoll? Vom Grundprinzip her funktioniert das Forwarddarlehen zunächst wie ein ganz normaler Immobilienkredit.
Allerdings wird das Darlehen nicht direkt nach dem Abschluss ausgezahlt, sondern erst zu einem Termin, der meistens 1-36 Monate in der Zukunft liegt. Der Zinssatz wird jedoch jetzt schon vereinbart und kann in der Folge auch nicht mehr geändert werden. In gewissem Sinne ist das Forwarddarlehen von den Kosten her mit Bereitstellungszinsen zu vergleichen. Denn auch beim Forwarddarlehen fallen zusätzliche Kosten an, nämlich ein Zinsaufschlag. Diesen Aufschlag muss der Kreditnehmer für jeden Monat zahlen, den er das Darlehen nicht in Anspruch nimmt. Insofern ist das Forwarddarlehen zwar immer etwas teurer als „normale“ Hypothekendarlehen, aber dafür profitiert der Kreditnehmer eben von der zukünftigen Zinssicherheit. Immer lohnt sich der Abschluss eines Forwarddarlehens allerdings nicht, sondern nur in bestimmten Situationen. Auf keinen Fall zu empfehlen ist die Nutzung einer solchen vorzeitigen Anschlussfinanzierung zum Beispiel in Zeiten, in denen sich die Hypothekenzinsen auf einem hohen Niveau bewegen oder in denen die Experten von steigenden Zinsen ausgehen. Demzufolge eignet sich das Forwarddarlehen vorrangig in Zeiten sehr niedriger Zinsen, wie die derzeit am Kapitalmarkt zu finden sind.