Aktuelle Entwicklung der Goldpreise

Die Entwicklung der Goldpreise ist ein interessantes Thema. Viele Anleger investieren in Gold, um ihr Geld krisensicher und inflationssicher anzulegen. Über einen längeren Zeitraum hinweg bringt Gold jedoch nur selten hohe Renditen. In den vergangenen Jahren war Gold trotzdem sehr beliebt. Die hohe Nachfrage sorgte für steigende Preise, die mittlerweile wieder ein wenig gefallen sind.

Die Frage, in welche Richtung die Entwicklung der Goldpreise geht, ist nicht einfach zu beantworten. Mittelfristig betrachtet schwankt der Goldpreis wesentlich weniger als etwa Aktienkurse. Deshalb sollten Anleger sich nicht von kurzfristigen Schwankungen beeindrucken lassen. Wie die Preisentwicklung verläuft, hängt von zahlreichen Annahmen ab. Unter anderem wird der Goldpreis durch den Kaufkraftverlust und Vertrauensverlust in unterschiedliche Währungen bestimmt. Die Goldmenge insgesamt wächst im Schnitt meist geringer als die Geldmenge, derzeit um etwa 1,5 Prozent jährlich. Für den Fall, dass zum Beispiel der hohe Geldbedarf der Vereinigten Staaten zu einer von manchen Experten erwarteten Inflation führt, könnte die Nachfrage nach Gold für steigende Kurse sorgen. Gleichzeitig halten allerdings die Notenbanken weltweit große Goldvorräte. Sollten sie Teile davon verkaufen, würde das den Goldpreis deutlich senken. Bislang sind die Notenbanken allerdings extrem zurückhaltend, wenn es um solche Verkäufe geht. Wie sich der Goldpreis entwickelt, lässt sich also sehr schwer vorhersagen.

Allerdings ist es in der Regel so, dass in Krisenzeiten viele Anleger in Gold investieren. Bei einer großen und weltweit spürbaren Rezession ist es also durchaus realistisch, dass der Goldpreis weiter steigt. Dies kann noch dazu begünstigt werden, wenn Schwellenländer wie China ihre Goldreserven deutlich aufstocken. Speziell zum Schutz vor Inflation wird Gold immer interessanter, etwa durch den Kauf von entsprechenden Indexzertifikaten. Damit muss man kein physisches Gold kaufen, sondern kann als Anleger auf den Goldpreis an sich spekulieren. Betrachtet man den Goldpreis inflationsbereinigt, stellt man fest, dass man zum Beispiel vor etwa 50 Jahren mit einer bestimmten Menge eine ungefähr genauso große Kaufkraft hatte wie heute. Der reale Wert des Goldes bleibt also über diesen langen Zeitraum konstant. Gleichzeitig sind die aktuellen Preissteigerungen jedoch Grund zur Vorsicht. Falls institutionelle Spekulanten den Goldpreis beeinflussen, wird es für Kleinanleger schwer, die Entwicklung nachzuvollziehen. Anders als Immobilien ist Gold dafür flexibel und leicht zu bewerten. Alles in allem bringt Gold keine Rendite, da keine Wertschöpfung stattfindet. Zudem muss man Gebühren für die Provision einer Bank oder eines Händlers einrechnen. Die Investition in physisches Gold sollte man sich also, unabhängig von der aktuellen Entwicklung des Goldpreises, genau überlegen.