Börsengesetz als Grundlage für Aktienhandel

In Deutschland hat der Aktienhandel mittlerweile eine lange Tradition, auch wenn es sicherlich einige andere Länder gibt, in denen die Bürger bereits länger in derartige Wertpapiere investieren. Grundlage für den gesamten Aktienhandel, wenn man sich einmal die rechtliche Basis anschaut, ist das Börsengesetz. Dieses Gesetz beinhaltet zahlreiche Vorschriften und Regulierungen, die den gesamten Wertpapierhandel betreffen.

Ohne das Börsengesetz wären die zahlreichen Wertpapierbörsen, die es hierzulande gibt, nicht auf einer eindeutigen rechtlichen Basis in der Lage dazu, den Handel mit Aktien und anderen Wertpapieren durchzuführen. Für Anleger ist das Börsengesetz allerdings nur indirekt von Bedeutung, denn es wird in erster Linie im Hintergrund dafür gesorgt, dass beispielsweise der Aktienhandel auf einer sicheren Basis steht. Darüber hinaus werden an die Unternehmen, die ihre Aktien an der Börse platzieren möchten, zahlreiche Forderungen gestellt, die zu erfüllen sind. In erster Linie soll das Börsengesetz natürlich dazu beitragen, dass an den Börsen ein sicherer Handel stattfindet und es möglichst nicht zu Manipulationen kommt. Viele Punkte aus dem Börsengesetz wirken sich beispielsweise auf die Feststellung der Aktienkurse raus. So ist es beispielsweise nur den amtlich bestellten Kursmaklern erlaubt, die Kursfeststellung für die zahlreichen Aktien, die an den Börsen gehandelt werden, vorzunehmen. Ein weiterer Punkt besteht darin, dass die für die Kursfeststellung verantwortlichen Makler möglichst immer dafür sorgen müssen, dass alle Marktteilnehmer mit ihren Aufträgen befriedigt werden. Dies macht es erforderlich, dass stets vorhandene Kauf- und Verkaufsaufträge zu einer Aktie berücksichtigt werden, damit auf dieser Basis ein möglichst fairer Kurs festgestellt werden kann.

Darüber hinaus beinhaltet das Börsengesetz ebenfalls zahlreiche Details zum Thema Veröffentlichungspflicht der am Markt vorhandenen Unternehmen. So sind beispielsweise alle Aktiengesellschaften, deren Wertpapiere an der Börse gehandelt werden, dazu verpflichtet, der Öffentlichkeit bestimmte Mitteilungen zugänglich zu machen. Insbesondere die sogenannten „Ad-hoc-Mitteilungen“ sind es, die sich oftmals erheblich auf den Kursverlauf auswirken können. Teilweise sieht das Börsengesetz sogar vor, dass ein Aktienkurs für einen bestimmten Zeitraum ausgesetzt werden kann, falls beim jeweiligen Unternehmen eine Nachricht zu erwarten ist, die sich in größerem Umfang auf den Kurs auswirken kann. Viele Punkte des Börsengesetzes befassen sich auch mit dem Schutz der Anleger, der an oberster Stelle steht. Da viele Marktteilnehmer sich beim Investment in Aktien nicht besonders gut auskennen, sieht der Staat eine seiner Pflichten darin, zumindest für einen Grundschutz zu sorgen. So kann sich der Anleger zum Beispiel darauf verlassen, dass nur solche Aktien am geregelten Markt notiert werden, bei denen sich die emittierenden Unternehmen durch die Einhaltung zahlreicher Vorgaben auszeichnen können.