Eigenkapital beim Eigenheimkauf berechnen

Immer mehr Bürger denken hierzulande über einen Eigenheimkauf nach, was insbesondere daran liegt, dass die Bauzinsen niedrig sind. Zwar sprechen die schon seit Jahren steigenden Immobilienpreise einerseits gegen einen Kauf, aber auf der anderen Seite denken sich viele Verbraucher natürlich auch, dass die Preise in der Zukunft noch weiter steigen könnten, sodass dies wiederum für einen relativ zügigen Erwerb des Eigenheims spricht.

Experten warnen allerdings davor, einen derartigen Immobilienkauf überstürzt durchzuführen, denn sowohl die Wahl des passenden Objektes als auch die Finanzierung sollten mit Ruhe und Bedacht erfolgen. So sollte beispielsweise beim Kauf des Eigenheims gründlich analysiert werden, ob das Haus zu einem fairen Preis angeboten wird und ob das Objekt keine Mängel hat. Ferner gibt es noch weitere Faktoren, die bei der Wahl der Immobilie eine Rolle spielen. Nicht weniger wichtig ist im Zusammenhang mit dem Eigenheimerwerb natürlich die Immobilienfinanzierung, die fast immer durchgeführt werden muss. In diesem Bereich ist ein Faktor in den vergangenen Jahren aus Sicht der meisten Banken immer wichtiger geworden, nämlich das vorhandene Eigenkapital. Mittlerweile sind es nur noch relativ wenige Kreditinstitute, die ihren Kunden grundsätzlich gestatten, eine Eigenheimfinanzierung auch ohne vorhandenes Eigenkapital durchzuführen. Insbesondere aufgrund der niedrigen Bauzinsen steigt nämlich nach Ablauf der Zinsbindungsfrist die Gefahr, dass durch eine höhere Rate Kreditausfälle entstehen könnten. Wer nämlich aktuell zu einem Zinssatz von beispielsweise zwei Prozent finanziert, der kann sich vielleicht in zehn Jahren einen dann aktuellen Kreditzins von zum Beispiel fünf Prozent nicht mehr leisten.

Umso mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto geringer wird dieses Zinsänderungsrisiko. Zum einen ist dies auf die niedrigere Darlehenssumme zurückzuführen, die natürlich bei vorhandenem Eigenkapital aufgenommen werden muss. Zum anderen kann der Kredit schneller abbezahlt werden, als wenn der gesamte Finanzierungsbedarf über einen Bankkredit gedeckt werden müsste. Nicht zuletzt hat vorhandenes Eigenkapital auch für den Kunden einen großen Vorteil, nämlich günstiger Zinskonditionen. Bei einigen Kreditgebern ist es heutzutage nämlich so, dass die besonders günstigen Baukredite mit einem Zinssatz von beispielsweise 1,5 Prozent ausschließlich an solche Kreditnehmer vergeben werden, die eine Eigenkapitalquote zwischen 20 und 30 Prozent aufweisen können. Wer hingegen eine Vollfinanzierung benötigt, der wird kaum in den Genuss kommen, von den wirklich günstigen Bauzinsen profitieren. Stattdessen werden die Banken an dieser Stelle nicht selten einen Zinssatz von drei oder mehr Prozent veranschlagen, sodass Kreditzinsen von 1,5 Prozent oder darunter für Kreditnehmer ohne Eigenkapital vergleichsweise utopisch sind. Insgesamt betrachtet ist das Eigenkapital also ein sehr wichtiger Faktor, wenn es heutzutage um die Finanzierung eines Eigenheimkaufs geht.