Fremdwährungskonto zur Geldanlage nutzen

Viele Banken bieten ihren Kunden neben der Geldanlage in Euro unterschiedliche Fremdwährungskonten an. Dabei handelt es sich überwiegend um Festgeldanlagen sowie um Tagesgeldkonten, andere Sparformen wie das Sparbuch oder ein Sparbrief sind ebenfalls möglich. Die Geldinstitute werben für ihre Fremdwährungsprodukte mit besonders hohen Zinssätzen. Die Werbung ist zwar zutreffend, zu bedenken ist aber, dass bei der erforderlichen Umrechnung des eingezahlten oder überwiesenen Geldbetrages in die Kontowährung Kosten anfallen.

Des Weiteren entstehen dem Anleger Kosten, wenn er über das Geld wieder verfügen muss, da dann erneut eine Währungsumrechnung vorgenommen werden muss. Ein Fremdwährungskonto lässt sich grundsätzlich in jeder Währung der Welt eröffnen, allerdings schränken alle Banken die theoretischen Möglichkeiten ein, indem sie ausschließlich Konten in ausgewählten Währungen anbieten. Bei den Zinssätzen gilt in der Regel, dass diese bei als riskant eingestuften Währungen höher ausfallen als bei solchen mit geringen Kursschwankungen. Der Anleger muss jedoch darauf achten, dass auf Grund der Stabilität einer Währung in der Vergangenheit nicht zwingend darauf geschlossen werden kann, dass diese auch in Zukunft gegenüber dem Euro nicht an Wert verliert. Am sichersten ist die Geldanlage auf einem Fremdwährungskonto, wenn dieses als Tagesgeldkonto geführt wird. In diesem Fall legt der Sparer sein Geld nicht für eine bestimmte Zeit fest, sondern kann die Einlage bei Bedarf kündigen.

Durch die geschickte Wahl des Kündigungstermins lässt sich bei einem Tagesgeldkonto zusätzlich zu den Zinsen ein beachtlicher Kursgewinn erzielen; erforderlich ist jedoch die regelmäßige Beobachtung der Kursentwicklung der für die Geldanlage gewählten Währung. Bei einem Festgeldkonto kann der automatische Ablauf zum Ende der gewählten Anlagedauer ebenso vereinbart werden wie deren Verlängerung, sofern keine Kündigung erfolgt. Bei einem Fremdwährungskonto ist es für den Kunden vorteilhaft, wenn eine automatische Verlängerung für den Fall der Nichtkündigung vereinbart wurde, da er in diesem Fall bei einem zwischenzeitlichen Kursverlust sein Geld nicht zurückfordert und auf eine Kurserholung hofft. Ein Sparbrief wird hingegen immer zum vereinbarten Datum fällig. Eine erneute Geldanlage ist zwar möglich, dabei handelt es sich jedoch um einen neuen Vertrag, so dass der ablaufende Sparbrief zwingend zum Tageskurs abgerechnet wird. Wenn das Fremdwährungskonto als Tagesgeldkonto geführt wird, kann die Bank den vereinbarten Zinssatz grundsätzlich ändern. Viele Banken verzichten bei Neukunden vorübergehend auf die Möglichkeit zu einer Zinsänderung und gewähren eine befristete Zinsgarantie für das Fremdwährungs-Tagesgeldkonto. Derartige Angebote sind besonders interessant, wenn in absehbarer Zeit mit einer Senkung des allgemeinen Zinsniveaus zu rechnen ist.