Hochzinsanleihen beinhalten erhebliche Risiken

Der Anleihemarkt ist derzeit sehr interessant, was an verschiedenen Punkten liegt. Zunächst einmal bieten sich Anlegern am Kapitalmarkt aktuell nur wenige Alternativen, die von der Rendite her interessant sind. Spareinlagen, Tagesgelder und Festgelder haben kaum noch die Möglichkeit, Erträge von mehr als 1,5 Prozent zu gewährleisten. Im Anleihebereich muss hier differenziert werden, denn es gibt sowohl Rentenpapiere mit einer ebenso geringen Verzinsung als auch Wertpapiere, die einen deutlich höheren Zinssatz verbriefen.

Es handelt sich dabei in erster Linie um sogenannte Hochzinsanleihen, die oftmals mit Zinssätzen von fünf Prozent und darüber hinaus ausgestattet sind. Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass ein Investment in derartige Hochzinsanleihen mit einem relativ hohen Risiko verbunden ist. Der Grund besteht darin, dass die Bonität des Emittenten meistens nicht sehr gut ist. Wie es bei nahezu allen Finanzprodukten am Markt der Fall ist, so führen auch bei den Hochzinsanleihen überdurchschnittliche Erträge dazu, dass das Investment mit einem erhöhten Risiko verbunden ist. Es sind beispielsweise Staaten mit einer eher mäßigen Bonität oder auch bestimmte Industrieunternehmen, die solche Hochzinsanleihen an den Markt bringen.

Der jeweilige Emittent benötigt das Kapital der Anleger, um beispielsweise Schulden zu tilgen oder Investitionen vorzunehmen. Damit überhaupt Kunden daran interessiert sind, in solche Anleihen zu investieren, muss der Zinssatz sehr attraktiv sein. Während einige Staaten, beispielsweise die Bundesrepublik Deutschland, bei ihren Bundeswertpapieren nur sehr geringe Zinssätze von beispielsweise einem Prozent zahlen, ist es bei anderen Nationen so, dass diese aufgrund ihrer schlechteren Bonität deutlich höhere Zinsen versprechen müssen. Die von diesen Emittenten herausgegebenen Anleihen werden häufig als Hochzinsanleihen bezeichnet, weil der Zinssatz für die aktuelle Marktlage überdurchschnittlich gut ist.

Anleger müssen allerdings wissen, dass bei nahezu allen Hochzinsanleihen ein nicht unerhebliches Risiko besteht. Es handelt sich dabei um das sogenannte Emittentenrisiko, welches deshalb vorhanden ist, weil der Herausgeber der Anleihe eben keine gute Bonität hat. Bewertet wird die Kreditwürdigkeit der meisten Emittenten von zahlreichen Rating-Agenturen, die dem Anleger dabei helfen, das mögliche Risiko einzuschätzen. Wer sich demnach für ein Investment in eine Hochzinsanleihe entscheidet, der sollte zumindest zuvor ein Blick auf das Rating werfen. Bewegt sich dieses bei einer Note, die schlechter als „B“ ist, ist auf jeden Fall daran zu denken, dass das Risiko deutlich erhöht ist.