Kostenloses Wertpapierdepot

Viele Anleger haben bereits unter anderem auch mit Wertpapieren gehandelt oder interessieren sich zumindest für diesen Bereich der Geldanlage. Ganz unabhängig davon, ob man sein Kapital nun langfristig in Wertpapiere wie Aktien, Fonds oder Anleihen anlegen möchte oder ob man kurzfristig spekulieren und auf diese Art und Weise möglichst schnell hohe Gewinne erzielen möchte – man benötigt als Grundvoraussetzung für den Handel mit Wertpapieren stets zumindest ein Wertpapierdepot.

Eröffnen kann man ein solches Depot heute entweder in einer der vielen Geschäftsstellen der Filialbanken, also der Großbanken, Privatbanken, Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken, oder natürlich auf eine noch bequemere Art und Weise bei Direktbanken und Online-Brokern im Internet. Während die meisten Filialbanken für die Kontoführung, also für die Verwaltung des Depotkontos, noch feste Depotgebühren berechnen, ist besonders bei den Online-Brokern und hier vor allen Dingen bei den so bezeichneten Discountbrokern ein eindeutiger Trend dahin gehend zu erkennen, dass immer öfter ein kostenloses Wertpapierdepot angeboten wird. Allerdings darf man diese Kostenfreiheit nicht damit verwechseln, dass nun alle Transaktionen ebenfalls ohne Gebühren zu zahlen stattfinden könnten, sondern die Kostenfreiheit bezieht sich ausschließlich auf die sonst festen Depotgebühren, Ordergebühren müssen natürlich auch hier weiterhin noch gezahlt werden. Es gibt bezüglich der Depotgebühren im Grunde vier verschiedene Systeme. Zum einen berechnen viele Banken noch einen festen Betrag pro Jahr für die Depotverwaltung, beispielsweise 10 oder 20 Euro. Eine andere Variante, die noch von einigen Filialbanken genutzt wird ist, dass nur für Bestandspositionen auf dem Depot Gebühren berechnet werden, also pro Position.

Die dritte Variante stellt das bedingungslos kostenlose Wertpapierdepot dar, eine vierte Variante sieht hingegen so aus, dass die Kostenfreiheit bezüglich der Depotgebühr an eine Bedingung geknüpft ist, ähnlich wie bei manchen kostenlosen Girokonten, die ebenfalls nur unter einer Voraussetzung wirklich kostenlos sind. Die Bedingung für ein kostenloses Wertpapierdepot sehen in aller Regel dann so aus, dass das Depot nur für den Fall kostenlos für den Anleger ist, dass dieser eine bestimmte Anzahl von Trades mindestens innerhalb einer bestimmten Zeit durchführt. Meistens ist diese Zahl allerdings relativ gering, zum Beispiel mindestens ein Trade pro Quartal, sodass der Anbieter hier im Grunde nur sicherstellen möchte, dass das Depot auch genutzt wird. Wenn man sich im Rahmen eines Vergleichs für einen bestimmten Anbieter eines Wertpapierdepots entscheiden soll, dann empfiehlt es sich jedoch, dass man sein Augenmerk eher mehr auf die Höhe der Ordergebühren lenkt, denn hier können deutlich mehr Kosten eingespart werden, als bei der jährlich anfallenden Depotgebühr.