Provisionsberechnung bei Lebensversicherung

Über viele Jahrzehnte hinweg war die Lebensversicherung ein beliebtes Produkt, welches von zahlreichen Bundesbürgern genutzt wurde. In den letzten zwei Jahren hat sich das Image der Kapitallebensversicherung allerdings verschlechtert, was vor allem daran liegt, dass die Gesamtrendite nahezu stetig gesunken ist. Daran schuld ist nicht nur der Garantiezins, der ab 2015 nur noch bei 1,25 Prozent liegen wird. Ferner sind es auch die Überschussanteile, die von den Versicherungsgesellschaften nach und nach reduziert wurden.

Dies wiederum ist auf die niedrigen Kapitalmarktzinsen zurückzuführen, die nun schon seit mehr als zwei Jahren anhalten. Für zahlreiche Verbraucher stellt sich daher die berechtigte Frage, ob es im Jahre 2014 und darüber hinaus noch sinnvoll ist, sich für eine Kapitallebensversicherung zu entscheiden. Für die Versicherung spricht sicherlich nach wie vor die Kombination aus Vermögensaufbau und Absicherung im Todesfall, wodurch insbesondere die Angehörigen finanziell geschützt werden können. Auf der anderen Seite gibt es bei der Kapitallebensversicherung aber auch immer mehr Nachteile, wie die bereits zuvor aufgeführte Rendite, die teilweise nur noch zwischen drei und vier Prozent beträgt. Darüber hinaus gibt es einen weiteren Faktor, der aus Kundensicht nicht unbedingt für den Abschluss einer Kapitallebensversicherung spricht. Gemeint ist die Abschlussprovision, die bei jedem Versicherungsvertrag dieser Art anfällt. Je nach Versicherungsgesellschaft werden die Kunden durchschnittlich mit ein bis zwei Prozent auf Basis der Versicherungssumme zur Kasse gebeten. Wer sich also beispielsweise für eine Lebensversicherung mit einer Versicherungssumme von 100.000 Euro entscheidet, dem wird eine Provision in Höhe von 1.000 bis 2.000 Euro in Rechnung gestellt. Die Abschlussprovision muss der Kunde zwar nicht in bar zahlen, aber dennoch mindert sie natürlich die Gesamtrendite der Kapitallebensversicherung.

In der Praxis werden die vom Versicherungsnehmer gezahlten Beiträge herangezogen, um davon zunächst die fällige Abschlussprovision zu begleichen. Wer sich also beispielsweise für eine Versicherungssumme von 100.000 Euro und einen monatlichen Beitrag von 100 Euro entschieden hat, der zahlt faktisch das gesamte erste Jahr nur die Abschlussprovision, auch wenn die Provision meistens auf die ersten fünf Laufzeitjahre verrechnet wird. Daraus ergibt sich unter anderem auch die Tatsache, dass es bei vorzeitiger Auflösung des Vertrages in den ersten Jahren passieren kann, dass der Versicherungsnehmer weniger Kapital zurückerhält, als er zuvor eingezahlt hat. Auch die ehemals vorhandenen Steuervorteile sind bei der Kapitallebensversicherung nur noch begrenzt vorhanden, sodass es mittlerweile durchaus einige Punkte gibt, die aus Sicht zahlreicher Experten gegen den Abschluss einer solchen Versicherung sprechen. Hinzu kommt, dass es einige Alternativen gibt, wie Kunden ihre Familie ebenfalls für den Todesfall absichern können und darüber hinaus gleichzeitig Vermögen aufbauen können. Zu nennen ist hier beispielsweise eine Kombination aus privater Rentenversicherung und Risikolebensversicherung, die nicht selten zu einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis als die Kapitallebensversicherung führt.