Studienbeitragsdarlehen und Studienkredit

Ausbildungskredite oder Studentenkredite gewährt seit der Einführung der Studiengebühren in zahlreichen Bundesländern, fast jede Bank. Voraussetzung ist die erfolgreiche Immatrikulation an einer deutschen Hochschule. Diese Studentenkredite sind speziell auf Studenten zugeschnittene Kredite mit recht akzeptablen Konditionen. Wichtig ist, dass man sich vor dem Abschluss eines Kreditvertrages informiert. Hilfreich sind hierbei auch Tests, zum Beispiel der Stiftung Warentest oder Erfahrungen anderer Studenten.

Auch die Studentenwerke bieten viel Informationsmaterial. Die unterschiedlichen Kreditinstitute bieten auch unterschiedlichste Konditionen und man muss hierbei beachten, dass man durchaus auch an Kredithaie geraten kann. Von daher sind renommierte Banken, die Studienkredite anbieten, empfehlenswerter. Wer z.B. in Nordrhein-Westfalen studiert, dem wird häufig die NRW-Bank empfohlen. Aber auch Sparkassen oder die KfW-Banken bieten Studienkredite. Unterscheiden muss man auch zwischen Studienbeitragsdarlehen und dem Studienkredit. Auf ein Studienbeitragsdarlehen hat jeder Student Anspruch. Die Landes- oder Förderbank überweist bei Abschluss eines solchen Darlehens jeweils zu Semesterbeginn lediglich die Studiengebühren an die Universität oder Fachhochschule. Diese Förderung beinhaltet nicht das Semesterticket bzw. die -gebühren. Zu beachten ist hierbei weiterhin, dass BAföG-Empfänger nur bis zu einer bestimmten Grenze ihre Schulden aus BAföG und Darlehen zurückzahlen müssen. In Nordrhein-Westfalen liegt diese zum Beispiel bei 10000 Euro. Je näher man sich allein mit dem empfangenen Bafög dieser Grenze nähert, desto eher rentiert sich ein zusätzliches Studienbeitragsdarlehen. Aber auch hier unterscheiden sich die Konditionen von Bundesland zu Bundesland stark. Wichtig ist also auch die Entscheidung, ob man zusätzlich Bafög, also eine staatliche Unterstützung, bei der es die Hälfte des empfangenen Geldes am Ende des Studiums zurückzuzahlen gilt, beantragen möchte bzw. muss. Auch die Rückzahlungs- und Karenzzeit variiert von Kreditinstitut zu Kreditinstitut. So hat man bei einigen Banken nach dem Studium noch 2 Jahre Zeit bevor man die erste Rate zurückzahlen muss und bei anderen nur ein paar Monate. Wer nicht gleich einen gut bezahlten Job findet, für den sind geringere Raten auf einen längeren Zeitraum verteilt, die beste Lösung.

Doch auch diese Zeit ist von den Banken festgelegt. So hat man bei der Deutschen Bank zum Beispiel bis zu elf Jahre Zeit und bei der KfW-Bank sogar bis zu 25 Jahre. Besser ist es aber, auf Grund der Zinsen, den Kredit schnellstmöglich zurückzuzahlen. Im Gegensatz zu diesen Studienbeitragsdarlehen deckt ein Studienkredit auch den Lebensunterhalt des Studenten ab. Er wird unabhängig vom Einkommen der Eltern gewährt. Hierbei kann zum Beispiel die monatliche Auszahlung eines festen Betrages in bestimmter Höhe erfolgen. Studienkredite werden unter anderem von der KfW-Bank, verschiedenen Sparkassen und Privatbanken angeboten, wobei Höhe, Dauer und Konditionen variieren. Ein Vermögensnachweis ist nicht zu leisten, da man darauf vertraut, dass die Akademiker von morgen genug Geld verdienen werden. Man sollte sich bewusst sein, dass Studienkredite nicht zur Finanzierung des gesamten Studiums gedacht sind. Hier existieren nämlich in der Regel auch keine Höchstverschuldungsgrenzen. Umso besser man sein Studium selbst finanzieren kann, z.B. durch jobben, umso weniger Schulden hat man am Ende. Aufmerksam sollte man auch sein, ob die Zinsen jeweils sofort fällig und automatisch von den Monatszahlungen abgezogen werden oder ob sich der Zinsbetrag bis zum Studienende stunden lässt, was zur Zeit übrigens nur bei der Deutschen Bank und der Deutschen Kreditbank der Fall ist. Die Zinssätze sind immer abhängig vom Kapitalmarkt. Die KfW-Bank garantiert aber zum Beispiel, dass der Zinssatz einen bestimmten Grenzwert nicht übersteigt. Zu Beginn der Rückzahlungsphase, die nach einer bestimmten Zeit nach dem Studium beginnt, muss man dann neue Konditionen mit dem Kreditinstitut vereinbaren. Die Höhe der Raten richtet sich nach dem Zeitraum der Rückzahlung. Zu beachten ist natürlich, umso höher die Raten und umso schneller die Tilgung, desto geringere Zinseszinsen muss man letztendlich zahlen. Konditionen der einzelnen Banken zu vergleichen ist folglich auf jeden Fall ratsam.