Verzinsung bei Kapitalisierungsgeschäften

Im Versicherungsbereich gibt es neben den bekannten Versicherungen, wie zum Beispiel Privathaftpflicht, Hausratversicherung oder Lebensversicherung, auch noch einige Produkte, die den meisten Verbrauchern vom Begriff her sicherlich nicht viele sagen werden. Manche dieser Produkte werden dennoch immer wichtiger, zumal sich immer mehr Versicherungsunternehmen nicht mehr nur mit dem Versichern beschäftigen, sondern Kunden auch die Möglichkeit der Kaptalanlage bieten möchten.

Möglich ist das zum Beispiel in Form der privaten Rentenversicherung, der Kapitallebensversicherung oder auch durch noch relativ unbekannte Produkte, die in die Gruppe der sogenannten Kapitalisierungsgeschäfte fallen. Doch was genau ist ein Kapitalisierungsgeschäft und was muss man als Kunde beachten, falls man sich für den Abschluss eines solchen Geschäftes entscheiden sollte? Kennzeichnend für die Kapitalisierungsgeschäfte ist zunächst einmal, dass diese ausschließlich der Kapitalanlage dienen und keinen Versicherungscharakter haben. Diese Tatsache ist auch der große Unterschied zur Kapitallebensversicherung, die den Kapitalisierungsgeschäften ansonsten in vielen Punkten sehr ähnlich ist. Während es jedoch bei der Lebensversicherung immer auch einen Todesfallschutz gibt, durch den die Angehörigen des Versicherten nach dessen Ablegen finanziell abgesichert sind, fehlt ein solcher Absicherungsgedanke bei den Kapitalisierungsgeschäften komplett. Denn bei diesen Produkten geht es ausschließlich darum, Kapital möglichst ertragreich anzulegen bzw. Vermögen anzusparen. Insofern sind die Kapitalisierungsgeschäfte auch eher mit reinen Kapitalanlagen zu vergleichen, die von den Banken angeboten werden.

Eine interessante Alternative sind solche Kapitalisierungsgeschäfte vor allen Dingen für solche Kunden, die entweder einmalig Geld anlegen oder regelmäßig sparen möchten, dabei aber keine Absicherung für die Familie benötigen oder wünschen, wie es bei der Lebensversicherung der Fall wäre. Der große Vorteil besteht bei den Kapitalisierungsgeschäften darin, dass ein deutlich höherer Teil des gezahlten Beitrages auch wirklich für das Erzielen von Gewinnen durch die Versicherungsgesellschaft verwendet werden kann, vor allem im Vergleich zur Kapitallebensversicherung. Bei der „normalen“ Lebensversicherung ist es nämlich so, dass dort etwa 10-20 Prozent des gesamten Versicherungsbeitrages, den der Kunde monatlich zahlt, als Risikoprämie dient. Der Versicherer nutzt diesen Anteil des Beitrages also dazu, um die Kosten zu decken, die ihm aufgrund der vorhandenen Risikoabsicherung (für den Todesfall) entstehen. Da mit dem Verwaltungskostenanteil auch noch diese Kosten gedeckt werden müssen, wird nicht selten nur ein Anteil zwischen 70 und 75 Prozent des Gesamtbeitrages für das eigentliche Investment/Sparen verwendet. Und genau dieser Anteil ist bei den Kapitalisierungsgeschäften (deutlich) größer, denn hier entfällt der Risikoanteil vollständig. Daher ist die Gesamtrendite bei den Kapitalisierungsgeschäften auch nicht selten höher, als es bei einer Kapitallebensversicherung der Fall ist.