Hypothekenzinsen als Kreditkosten beachten

Wer einen Kredit aufnehmen möchte, der sollte sich zunächst darüber im Klaren sein, dass die Aufnahme eines Darlehens stets mit bestimmten Kosten verbunden ist. Die Kosten, die im Zusammenhang mit einer Finanzierung auftreten können, werden im Allgemeinen als Kreditkosten bezeichnet. Zu den Kreditkosten gehören einerseits die unmittelbaren und andererseits die mittelbaren Kosten. In den Bereich der mittelbaren Kosten fallen solche Ausgaben, die nicht in direktem Zusammenhang mit der Finanzierung auftreten.

Es kann sich dabei beispielsweise um Schätzkosten handeln, falls der Wert einer Immobilie im Zuge einer Baufinanzierung ermittelt werden soll. Ebenfalls zu den mittelbaren Kosten gehören beispielsweise die Grundbuchgebühren, die bei der Eintragung der Grundschuld ins Grundbuch anfallen. Von besonderer Bedeutung sind bei einer Finanzierung allerdings nicht die mittelbaren, sondern vor allem die unmittelbaren Kreditkosten, denn diese haben im Vergleich zu den mittelbaren Kosten im Normalfall einen erheblich größeren Umfang. Zu den unmittelbaren Kreditkosten gehören beispielsweise Bearbeitungsgebühren, die von der jeweiligen Bank in Rechnung gestellt werden. Der wesentliche Kostenfaktor ist allerdings bei jedem Darlehen der Kreditzins, den der Kunde an die Bank zahlen muss. Bei einem Immobilienkredit wird dieser Kreditzins auch als Hypothekenzins bezeichnet, auch wenn die Hypothek als Kreditsicherheit schon seit längerer Zeit der Grundschuld gewichen ist. In der Praxis werden Hypothekenzinsen auch als Bauzinsen oder Immobilienzinsen bezeichnet. Für den Kreditnehmer stellen die Hypothekenzinsen definitiv die mit Abstand größten Kreditkosten dar, die im Laufe der vielen Jahre auftreten.

Daher ist es gerade auch bei der Immobilienfinanzierung wichtig, die Angebote der Banken zu vergleichen, denn schon geringe Unterschiede im Zinssatz können bewirken, dass die gesamte Finanzierung entweder deutlich teurer oder preiswerter als bei vergleichbaren Angeboten wird. Beträgt die Finanzierungssumme beispielsweise 200.000 Euro, so bewirkt ein Unterschied beim Hypothekenzins zweier Banken von nur 0,2 Prozent, dass die jährlichen Kosten für den Kreditnehmer sich um 400 Euro unterscheiden. Auf eine durchschnittliche Laufzeit von 25 Jahren gerechnet würde dies bedeuten, dass der geringe Zinsunterschied von lediglich 0,2 Prozent zu einer möglichen Ersparnis von 10.000 Euro führen kann. An diesem Beispiel wird deutlich, welche enormen Kosten auf den Kreditnehmer durch die Hypothekenzinsen zukommen. Wenn man beispielsweise mit einem aktuell durchschnittlichen Hypothekenzins von 2,5 Prozent rechnet, so würden in 25 Jahren Kreditkosten von rund 125.000 Euro auf den Kreditnehmer zukommen. Allerdings muss hier natürlich noch die Tilgungsverrechnung berücksichtigt werden, sodass die tatsächlichen Kosten vielleicht nicht bei 125.000, sondern „nur“ bei ca. 90.000 Euro liegen.