Renditevorteile bei Auslandsinvestitionen?

Der Großteil aller Anleger hierzulande hat sich für eine Bank oder einen anderweitigen Finanzdienstleister entschieden, der seinen Hauptsitz im Inland hat. Meistens ist es die Bank um die Ecke oder eine inländische Direktbank, bei der man sein Kapital angelegt hat. In diesem Fall, also wenn das Institut sich im Inland befindet, spricht man auch von einem Inlandsinvestment. Würde man sein Kapital hingegen im Ausland anlegen, also zum Beispiel bei einer in den Niederlanden ansässigen Bank, dann würde demzufolge von einem Auslandsinvestment bzw. von einer Auslandsinvestition gesprochen werden.

Grundsätzlich können deutsche Anleger heute im Ausland nahezu alle Produkte finden, die auch bei den deutschen Banken angeboten werden. Der Hauptgrund für eine Auslandsinvestition ist für die meisten Anleger die bessere Rendite, die mitunter im Ausland zu erzielen ist. Und diese bessere Rendite kann auf der Basis von vier verschiedenen Komponenten entstehen. Zunächst einmal kann es sein, dass die Auslandsbanken bei bestimmten Produkten einen besseren Zinssatz als die Inlandsbanken anbieten können. Ein aktuelles Beispiel findet man beim Tagesgeld vor, denn von den fünf Banken mit den derzeit höchsten Zinssätze kommt nur eine Bank aus dem Inland, die restlichen vier Anbieter stammen aus dem Ausland. Aber nicht nur der Zinssatz hat einen Einfluss auf die Rendite einer Geldanlage, sondern unter anderem auch die zu zahlenden Gebühren, die mit einer Geldanlage verbunden sind. Diese können natürlich bei verschiedenen Auslandsinvestments durchaus geringer als hierzulande sein, was jedoch stets im Einzelfall zu entscheiden ist.

Auch etwaige Währungsgewinne können die Rendite – sowohl positiv als auch negativ – beeinflussen. Daher entscheiden sich nicht wenige Anleger für ein Auslandsinvestment in der Form, dass das Kapital in einer fremden Währung angelegt wird, um diese möglichen Währungsgewinne erzielen zu können. Der schon seit Jahrzehnten klassische Grund und zugleich die vierte Komponenten einer möglicherweise höheren Rendite im Ausland sind Steuervorteile, die mit dem Investment im Ausland verbunden sein können. Vor allem Anleger, die ein vergleichsweise hohes Einkommen bzw. höhere Einkünfte aus Kapitalvermögen haben, sind natürlich bei einer Geldanlage daran interessiert, Steuern sparen zu können. Denn der Sparer-Pauschbetrag liegt heute nur noch bei rund 800 Euro je Person, sodass man im Durchschnitt schon ab einer Anlagesumme von 20.000 Euro durch die erhaltenen Zinsen diesen Betrag überschritten hat. Im Ausland kann man jedoch auf legalem Wege Steuern sparen, da es in einigen Ländern so ist, dass Einnahmen aus Kapitalvermögen geringer als in Deutschland besteuert werden. Und sieht dann das Doppelbesteuerungsabkommen vor, dass auch für deutsche Anleger der ausländische Steuersatz gilt, hat man auf diese Weise weniger Steuern als bei einer Inlandsanlage zu zahlen.